Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber ich fühle mich auf Reisen durch deutsche Städte zunehmend unwohler. Ich bin beruflich oft unterwegs und buche meist Hotels im Innenstadtbereich, 100 Euro pro Nacht, nichts Besonderes, aber solide. Die Unterkünfte selbst sind in Ordnung, aber das, was draußen passiert, hinterlässt bei mir ein mulmiges Gefühl.
Egal, in welcher Stadt ich bin - nachts hört man Schreie, manchmal Streitereien oder sogar handfeste Auseinandersetzungen. Teilweise werden Sachen angezündet oder randaliert. Es wirkt chaotisch und diese Unruhe nimmt mir zunehmend das Gefühl von Sicherheit. Ich ertappe mich dabei, wie ich immer öfter überlege, Innenstädte ganz zu meiden. Beruflich würde das für mich bedeuten, dass ich mich komplett verändern müsste....
Dabei frage ich mich: Übertreibe ich? Oder ist das tatsächlich die Realität? Ich will nicht pauschalisieren, aber mir fällt auf, dass viele dieser Vorfälle von jungen Männern mit erkennbar migrantischem Hintergrund ausgehen. Das ist eine Beobachtung, keine Verurteilung. Und doch merke ich, wie schwierig es ist, das überhaupt zu sagen, ohne sofort in eine politische Ecke gedrängt zu werden. Wer Dinge beim Namen nennt, wird schnell als "rechts" abgestempelt. Das erschreckt mich fast mehr als die eigentlichen Vorfälle.
Ich verstehe nicht, warum man in den Medien so oft um die eigentlichen Ursachen herumredet. Wenn jemand das anspricht, was viele beobachten, wird er schnell zum Problem erklärt, nicht die eigtliche Lage. Ich finde das falsch. Probleme kann man nur lösen, wenn man sie offen anspricht, ohne gleich mit Etiketten zu arbeiten.
Was mir noch mehr Angst macht, ist die gesellschaftliche Spaltung, die ich immer deutlicher wahrnehme. Nicht nur zwischen Kulturen, sondern auch innerhalb unserer Gesellschaft. Viele Menschen haben das Gefühl, ihre Sorgen würden ignoriert oder kleingeredet. Das schafft Frust und Frust sucht sich immer ein Ventil. Wenn wir das weiter ignorieren, wird sich der Ton verschärfen und wir könnten in eine Richtung abdriften, in der es kaum noch Dialog gibt, sondern nur noch Fronten.